Optionsschein-Kennzahlen (Griechen)
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Optionsschein-Kennzahlen

Wie verhält sich der Preis eines Optionsscheins bei einer Änderung

  • der Restlaufzeit?

  • des Kurses des Basiswerts?

  • der Volatiliät?
Nicht zuletzt können die Antworten auf diese Fragen ein wichtiges Auswahlkriterium für die Auswahl eines Optionsscheins sein. Hierzu wurde eine Reihe von Kennzahlen entwickelt, die oft auch als die "Griechen" bezeichnet werden.

Das Theta / der Zeitwertverfall

Das Theta beschreibt die rechnerische Reduktion des Zeitwert eines Optionsscheins in einem bestimmten Zeitraum (z.B. Tag oder Woche), wenn alle anderen Faktoren konstant bleiben.

So gibt ein wochenbezogenes Theta von beispielsweise -0,01 EUR an, dass ein Optionsschein, bei einem Bezugsverhältnis von 1:1, wöchentlich 0,01 Euro an Zeitwert verliert. Liegt ein anderes Bezugsverhältnis vor, ist das Theta mit dem jeweiligen Bezugsverhältnis zu multiplizieren. Bei einem Bezugsverhältnis von 1:10 hätten wir im vorhergehenden Beispiel einen wöchentlicher Zeitwertverlust pro Optionsschein von 0,001 Euro.

In der Regel notiert das Theta in EUR oder in Prozent.

Man sollte sich bewusst sein, dass je näher ein Optionsschein dem Ende seiner Laufzeit kommt, desto größer ist sein Theta, d.h. sein Zeitwertverfall.

Das Delta

Das Delta ist eine Kennziffer, die angibt, um wie viel sich der Preis des Optionsscheins verändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Einheit, z.B. 1 Euro oder 1 Indexpunkt ändert und alle übrigen Einflussfaktoren konstant bleiben. Der Wertebereich des Deltas liegt für Call-Optionsscheine zwischen 0% und 100%, für Put-Optionsscheine zwischen 0% und -100%.

Liegt ein Optionsschein weit im Geld, so geht sein Delta gegen 100% bzw. -100%.

Liegt ein Optionsschein weit aus dem Geld, so geht sein Delta gegen 0%.

Ein Delta von 0,50 (-0,50) besagt somit, dass ein Call (Put) bei einem Bezugsverhältnis von 1:1, um 0,50 Euro im Wert steigt, wenn sein zugrunde gelegter Basiswert um einen Euro steigt (fällt).

Der Hebel

Der Hebel ist eine Kennzahl, die aussagt, wie viele Optionsscheine zum aktuellen Kurs des Basiswertes gekauft werden können.

Das Omega / der effektive Hebel

Das Omega gibt an, um welchen Prozentsatz sich der Kurs des Optionsscheins bei einer Kursveränderung des Basiswerts um ein Prozent verändert.

Rechnerisch ist das Omega das Produkt aus den Kennzahlen Delta und Hebel.

Das Vega / die Veränderung der Volatilität

Das Vega gibt an, um welchen Betrag ein Optionsschein sich im Wert ändert, wenn die Volatilität um ein Prozent steigt.

Volatilitätsänderungen haben eine um so größere Wirkung auf den Wert eines Optionsscheins, je größer der Zeitwert und je geringer der innere Wert eines Optionsscheins ist.

Das Aufgeld

Das Aufgeld gibt bei einem Call an, um wie viel Prozent der Erwerb des Basiswerts über den Optionsschein teurer ist als das Direktinvestment in den Basiswert. Im Umkehrschluss sagt das Aufgeld bei einem Call also aus, um wie viel Prozent der Basiswert bis zum Laufzeitende des Optionsscheins mindestens im Wert steigen muss, damit aus Sicht des Anlegers keine Verluste anfallen.

Bei einem Put gibt das Auffgeld an, um wieviel der Erlös aus dem Verkauf des Basiswerts über den Optionsschein geringer ist, als der direkte Verkauf des Basiswerts über den Markt.

Um Optionsscheine mit unterschiedlichen Laufzeiten mit einander vergleichbar zu machen, ist es praktikabel, das prozentuale Aufgeld jeweils zu anualisieren, d.h. durch die Restlaufzeit in Jahren zu dividieren. Dadurch ergibt sich ein "jährliche Aufgeld".

Der Break-Even / die Gewinnschwelle

Die Gewinnschwelle bzw. der Break-Even gibt an, welchen Betrag der Kurs des Basiswerts erreichen muss, damit der Anleger keine Verluste erleidet.



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