Bad Bank und Schrottpapiere
bei  www. finitmat .de

Bad Bank und Schrottpapiere

Die Begriffe "Bad Bank und Schrottpapiere" sind zur Zeit in aller Munde.

Was steckt aber hinter den Begriffen "Bad Bank und Schrottpapiere"?

Warum wurde am 13. Mai 2009 im Kabinett ein Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung beschlossen, das einer Bank die Gründung einer Bad Bank erlaubt?

Um diese Fragen zu beantworten, ist es notwendig etwas weiter auszuholen.

Teufelskreis Ausfallrisiko

Gemäß den EU-Richtlinien 2006/48/EG und 2006/49/EG müssen Banken in ihrer Bilanz sowohl die von ihnen gewährten Kredite als auch Wertpapiere in Eigenbestand ausweisen und zur Abdeckung des Ausfallrisikos Eigenkapital vorhalten. Hier beginnt der Teufelskreis. Wenn nun ein Schuldner (Kreditnehmer oder Emittent) seine Zahlungen verspätet, eingeschränkt oder gar nicht mehr leisten kann, führt dies zu einer niedrigeren Bewertung in der Bilanz der Bank und in Folge des gestiegenen Ausfallrisikos zur Erhöhung des vorzuhaltenden Eigenkapitals. Je mehr Eigenkapital der Bank gebunden ist, um so weniger Kapital steht der Bank für ihre Geschäftstätigkeiten, wie Kreditneuvergaben, zur Verfügung, was für andere Unternehmen zur Unterversorgung mit Krediten führen kann. Übersteigen zudem die Kreditausfälle die Eigenkapitalmittel einer Bank, insoweit dass die Mindesteigenkapitalanforderungen für Kreditrisiken nicht erfüllt werden können, ist die Bank im schlimmsten Fall gezwungen, Insolvenz anmelden.

Was sind Schrottpapiere?

In dem eben beschriebenen Teufelskreis spielen insbesondere Wertpapiere im Eigenbestand einer Bank eine große Rolle. Risikobehaftete Wertpapiere, die zur Abdeckung eines etwaigen Ausfallrisikos das Vorhalten großer Mengen von Eigenkapital bedingen, werden umgangssprachlich als Schrottpapiere bezeichnet.

Was ist eine Bad Bank?

Eine Bad Bank ist eine Zweckgesellschaft einer Bank, die keine eigene Banklizenz benötigt. Eine Bad Bank übernimmt die Schrottpapiere, d.h. das Ausfallrisiko, dieser Bank mit einem gewissen Abschlag vom Buchwert, was natürlich zu einem Buchverlust für die abgebende Bank führt. Hierfür erhält die Bank von der Bad Bank eine Schuldverschreibung in gleicher Höhe. Der Staat garantiert über den Bankenrettungsfonds SoFFin für die Schuldverschreibung der Bad Bank. Der Vorteil dieses Tausches liegt darin, dass die Bank die Schuldverschreibungen bei der Bundesbank für neues Geld einreichen kann, was mit den Schrottpapieren nicht möglich war. Hierdurch wird das gebundene Eigenkapital der Bank reduziert. Das freiwerdende Eigenkapital kann nun u.a. für die Vergabe neuer Kredite verwendet werden.<

Alles hat seinen Preis

Die Garantie des Staates für die Schuldverschreibungen erhält die Bad Bank nicht zum Nulltarif. Die Bad Bank zahlt an den Bankenrettungsfonds SoFFin für den Erhalt der Garantie eine gewisse einmalige Garantiegebühr.

Die Bank selbst zahlt in regelmäßigen Raten verteilt auf die Garantiezeit den von Sachverständigen ermittelten Wert der Differenz zwischen dem Übertragungswert und dem wahrscheinlichen Wert bei Fälligkeit der Schrottpapiere ab.

Wenn bei Fälligkeit der Schrottpapiere der Marktwert unter dem ermittelten Schätzwert sinkt, hat zudem die Bank die Ausschüttung an ihre Anteilseigner, z.B. in Form von Dividenden, solange einzustellen und an die SoFFin abzutreten, bis die aufgetretene Differenz  ausgeglichen ist.




www. finitmat .de