CFD-Handel und die Rolle der CFD-Broker
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CFD-Handel und die Rolle der CFD-Broker

Contract for Differences, kurz CFDs oder zu Deutsch Differenzkontrakte haben ihren Ursprung in Großbritannien. Nach Deutschland kamen diese erst Ende 2004 / Anfang 2005 zu einem Zeitpunkt, als Online-Trading auch hierzulande erste Anhänger fand. CFDs sind hochspekulative Produkte, die in der Regel außerbörslich über einen Broker und dessen Plattform gehandelt werden. Trader schließen bei einem CFD eine Wette auf die Entwicklung des Kurses eines Basiswertes ab. Der anfallende Gewinn oder Verlust ist ausschließlich das Ergebnis aus der Kursdifferenz des Basiswertes ausgehend vom Einstand zum Betrachtungszeitpunkt. Die CFDs arbeiten mit einem großen Hebel und sind deshalb sehr interessant für risikofreudige, profitorientierte Trader.

Bevor unerfahrene Trader mit dem CFD-Handel starten, sollten sie sich nicht nur einen Überblick über dieses Finanzprodukt verschaffen, sondern auch wissen, welche Rolle die Wahl des CFD-Brokers dabei spielt.

Impression steigender Kurse
Bildquelle: pixabay
Stets Gewinne!? Schön wär´s. Gerade Einsteiger können bei Finanzgeschäften schnell viel Geld verlieren.

Vorteile und Risiken von CFDs

Die Frankfurter Börse liefert auf ihrer Internetpräsenz grundlegende Informationen zu CFDs. Im Kern besagen diese: Die Hebelwirkung eines CFDs hat einen überproportionalen Einfluss auf den Gewinn oder Verlust des Investments. Da Trader auf eine Kursentwicklung wetten, können Sie auch Gewinne machen, wenn die Kurse fallen. Da CFDs keiner Laufzeitbeschränkung unterliegen, verfallen sie nie. CFDs sind Derivate und beziehen sich auf bestimmte Basiswerte. Mögliche Basiswerte sind neben Aktien zum Beispiel auch Forexpaare, Fututres, Rohstoffe oder auch Indizes. Zwar lässt sich das Handelsmodell leicht durchschauen, aber aufgrund der Hebelwirkung ist der Umgang damit sehr spekulativ und erfordert neben einem guten Basiswissen auch ein gewisses Fingerspitzengefühl sowie Gelassenheit.

Die Eigenschaft eines Hebelgeschäfts besteht darin, dass Trader nur einen kleinen Betrag einsetzen müssen, um damit ein hohes Handelsvolumen zu bewegen. Dabei kaufen sie den zugrundeliegenden Basiswert nicht direkt, sondern sie lassen sich ihren Anspruch per CFD verbriefen. Dieser Mechanismus ist zum Beispiel auch bei Optionsscheinen bekannt. Hinzu kommt die Wahl des Hebels und damit des Risikos. Setzen Trader zum Beispiel 100,00 € ein und entscheiden sich für einen Hebel von 1:100, bewegen sie quasi eine Position von 10.000 €.

Die Größe des Hebels ist übrigens ein wichtiges Kriterium für Trader, den passenden Broker auszuwählen. Üblich sind 1:5. 1:10. 1:25, 1:50 oder 1:100 und darüber hinaus 1:200 oder 1:500, seltener auch Hebel bis 1:2000. Je höher der Hebel, desto risikoreicher ist das Geschäft.

Um einen Anspruch zu erwerben, setzt der Trader sein Geld ein. Er hinterlegt eine Sicherheitsleistung, die Margin genannt wird. Der Marginsatz richtet sich nach dem zugrunde liegenden Basiswert. Hierdurch setzt er weniger Kapital ein als bei einem Direktinvestment in den Basiswert. Im Fall einer negativen Kursentwicklung besteht oftmals eine Nachschusspflicht.

Broker erheben in der Regel nur bei CFDs, die Aktien als Basiswert aufweisen, Gebühren. Sie verdienen an der Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs, dem sogenannten Spread.

Der Spread ist neben dem Hebel und den Gebühren ebenfalls ein Kriterium beim Vergleich der CFD-Broker.

CFD-Broker und deren Handelsplattformen

Wer noch nie mit CFDs gehandelt hat, sollte sich die zur Auswahl stehenden CFD-Broker ganz genau betrachten. Nicht nur die unterschiedlichen Gebühren, Hebel und Spreads, die ein CFD-Broker anbietet, spielen eine Rolle, sondern auch die Handelsplattform als solche. Verbraucher sollten prüfen, ob und welche Möglichkeiten zum Online-Üben angeboten werden. Denn der Handel mit CFDs will gelernt sein und zum Lernen brauchen Einsteiger das richtige Werkzeug und das richtige Umfeld. Ein guter CFD-Broker sollte seinen Kunden nicht nur eine große Menge wichtiger Hintergrundinformationen liefern, sondern auch ganz praktische Online-Tools, um sich mit den Handel von CFDs und dem Gebrauch der Plattform vertraut zu machen. Deshalb ist es wichtig, einen Vergleich von CFD Brokern in Deutschland durchzuführen. Hierbei sollte man auch folgende Aspekte zu beachten:

  • Stellt der CFD-Broker Online-Tools zur Verfügung? Welche sind dies? Sind diese kostenlos?
    » Anbieter mit einer Vielzahl von verständlichen und kostenlosenTools sind grundsätzlich bei der näheren Betrachtung zu präferieren.
  • Stellt der CFD-Broker ein Demokonto und virtuelles Geld bereit, um in einem geschützten Rahmen ohne Risiko üben zu können?
    » Einsteiger sollten grundsätzlich von Anbietern Abstand nehmen, die dies nicht bieten.
  • Stellt der CFD-Brokerer Tools für die Chartanalyse zur Verfügung? Informiert er zudem über Handelsstrategien? Erklärt er Handelssignale?
    » Wenn ja, so ist dies ein gutes Zeichen und spricht für ihn.

Warum ist üben so wichtig?

Das Trading mit einem Demokonto ist zum Kennenlernen einer Handelsplattform und deren Bedienungsmöglichkeiten empfehlenswert. Insbesondere Anfänger sollten sich eine gewisse Übungszeit von mehreren Tagen gönnen. Denn wer will schon Geld verlieren, nur weil zum Beispiel versehentlich der Kauf- statt der Verkauf-Button angeklickt wurde oder durch eine fehlerhaft gesetzte Stop-Loss-Order eine Position ungewollt aufgelöst wurde.

Automatische Stoppfunktion

Bietet der CFD-Broker keine automatische Stoppfunktion an, bedeutet dies in der Konsequenz, dass Trader nachschusspflichtig werden können. Trader können dann bei negativem Wettverlauf nicht nur ihr eingesetztes Kapital verlieren, sondern müssen darüber hinaus auch ggf. nachzahlen. Zwar geschieht dies zumeist nur bei starken Kursschwankungen hochvolatiler Positionen, aber die verheerenden Auswirkungen können im Nu das gesamte Kapital eines Traders auffressen. Aber auch unerwartete Marktereignisse, wie zum Beispiel der aus dem aus dem Brexit resultierende schwarze Börsenfreitag, wie in einem Artikel vom Handelsblatt beschrieben, können zu solchen extremen Kurschverschiebungen führen.

Bietet der CFD-Broker jedoch eine automatische Stoppfunktion an, bedeutet dies, dass keine Nachschusspflichten bestehen und die Position bei zu großen Verlusten automatisch aufgelöst wird. Man kann in diesem Fall nicht mehr verlieren, als man auch tatsächlich eingesetzt hat.

Mindesteinzahlung und Mindesthandelssumme

CFD-Broker stecken durch die Fixierung von Mindesteinzahlungen und Mindesthandelssummen einen gewissen Rahmen fest und lassen hiermit durchblicken, welche Anleger sie ansprechen wollen. In diesem Punkt unterscheiden sich Broker deutlich. Es gibt quasi alle denkbaren Kombinationen. Manche Broker verlangen die Einzahlung von mehrerenTausend Euro, andere beschränken sich auf ein Mindestkapital von 100 €, wobei Mindesthandelssummen ab 25 € möglich sind.

06.2016


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